GRANITFELS MARMIT

Zweihundert Meter unterhalb vom Wilden Wasserfall und ul.Strażacka bildet der Fluss Lomnitz eine natürliche Kaskade in der Höhe von etwa 2 Metern. An ihrem Fuß befindet sich ein in diesem Granitboden entstandenes riesiges Evorsionsbecken mit dem Durchmesser von 8 Metern und der Tiefe von über 2,5 Metern. Wahrscheinlich wurde es von dem von der Felsenschwelle fallenden Wasser ausgehöhlt. Vielleicht existierte hier sogar ein größerer Wasserfall.

Die größte geologische Besonderheit wartet jedoch auf dem linken Ufer von Lomnitz, etwa 0,5m oberhalb des Spiegels des Evorsionsbeckens. Da befindet sich Marmit - ein Evorsionskessel, auch als Gletschertopf bezeichnet. Seine Form ähnelt der eines Evorsionsbeckens, er ist jedoch viel kleiner und zeichnet sich durch umgekehrte Proportionen aus, da seine Tiefe größer als der Durchmesser ist. Marmit in Karpacz zeichnet sich durch reguläre Form eines Abwinds mit dem Durchmesser von 0,73-0,86m, der maximalen Tiefe von 2,25m und dem Volumen von etwa 0,8m3 aus.

Bis heute konnte der Marmitentstehungsprozess nicht vollständig aufgeklärt werden. Theoretisch entsteht ein Strudeltopf infolge der Tätigkeit der sich unter dem Einfluss des Flusses drehenden Felsen, die den Flussboden aushöhlen und einen Abwind bilden. Laut Geomorphologen entstand er wahrscheinlich zum Ende der Eiszeit, als riesige Wassermengen von tauenden Gletschern in Wielki Staw (Großer Teich) und Mały Staw (Kleiner Teich) runterflossen.

Im Jahre 1892 wurde die erste Forschungsexpedition organisiert und aus dem Boden des Marmits wurden etwa 30 runde Granitfelsen gefördert, von denen der größte etwa 25 Kilo wog. Die schönsten landeten damals in Museen in Jelenia Góra (Hirschberg) und Berlin. 

Wo: Flussbett von Lomnitz unterhalb vom Wilden Wasserfall